Blogartikel Maria Th. Radinger HKCC HYGIENEMANAGEMENT, HACCP-FARBLEITSYSTEM UND ALLERGIEN

Hygienemanagement, HACCP-Farbleitsystem und Allergien

Gäste von heute reisen quer durch alle Hotelkategorien und erwarten hohe Sauberkeits- und Hygienestandards im Boutiquehotel ebenso wie im 4- oder 5-Sterne-Hotel. Eine zusätzliche Komponente sind Allergien aller Art, und Gäste erwarten in jedem Hotel einen speziell darauf ausgerichteten Service wie zum Beispiel antiallergischen Bettwaren. Das ist mitunter auch ein Grund für den Trend zu Holz- und Vinylböden, weil sich der Irrtum, dass der Teppich für Allergien verantwortlich sei, beständig hält. Allergien, die sich auf Teppichboden zurückführen lassen, sind nicht bekannt. Oftmals wird eine Hausstaubmilbenallergie auf den Teppich an sich zurückgeführt und nicht auf das eigentliche Allergen, die Exkremente der Hausstaubmilbe.

Für Personen, die nicht allergisch auf die Exkremente der Hausstaubmilbe reagieren, stellt die Milbe selbst kein Problem dar. Sie lebt seit eh und je in den Wohnungen der Menschen. Das Vorkommen von Hausstaubmilben ist abhängig vom Klima und günstigen Nebenbedingungen: Hausstaubmilben fühlen sich besonders wohl bei hoher Luftfeuchtigkeit und dort, wo sie ihre Nahrungsgrundlage – Hautschuppen – vorfinden. Untersuchungen haben ergeben, dass insbesondere der Bettbereich die Lebensgrundlage für Milben bietet: Nahrung (Hautschuppen), Wärme (Körperwärme) und Feuchtigkeit (pro Person ~ 1 Liter Schweiß pro Nacht). Von dort und von textilen Polstermöbeln aus können die Milben auf den Fußboden übertragen werden. Die Art des Bodenbelags, ob Teppichboden oder glatter Bodenbelag, spielt in diesem Zusammenhang keine Rolle.

Ein Hausstaubmilbenallergiker muss darauf achten, dass seine Wohnung stets gut belüftet und trocken ist. Matratze, Oberbett und Kopfkissen müssen, genau wie textile Polstermöbel und textile Bodenbeläge, regelmäßig gesäubert werden.

Zur regelmäßigen Pflege sollten Staubsauger mit Bürstenvorsatz und den heute standardmäßig gelieferten Mikrofiltern benutzt werden.

Mittlerweile achten auch immer mehr Gäste auf ein ganzheitliches Nachhaltigkeitskonzept und dabei geht es ihnen um Ökologie, Ökonomie und soziale Themen. Gäste brauchen keine Hinweisschilder für den Frottee-Verbrauch mehr, denn eine Vielzahl der Gäste hält sich ganz selbstverständlich an das System. Heute müssen eher die Mitarbeiter über die Handhabung von Frotteewäsche im Bleibezimmer informiert werden.

Die Hotellerie muss auf die gesteigerte Sensibilität der Gäste – durch Corona noch verstärkt – mit dem entsprechenden Hygienemanagement und einer zeitgemäßen Reinigungstechnik reagieren. Das HACCP-Farbleitsystem (HACCP steht für Gefahrenanalyse und kritische Kontrollpunkte) mit der Farbcodierung von Mikrofasertüchern über Schwämme, Mopps und Eimer soll die hygienisch einwandfreie Reinigung gewährleisten und dem Gast auch demonstrieren, dass man nicht nur Wert auf hochwertige Ausstattung legt, sondern auch einen hohen Anspruch bei Reinigung, Desinfektion und Pflege setzt. In fast allen 4-Sterne-Hotels und in den meisten 5-Sterne-Hotels sind sämtliche Housekeeping-Wagen, Reinigungs- und Arbeitsutensilien tagsüber in den Gängen platziert und damit für Gäste sichtbar. Mit einem durchdachten Hygienemanagement gibt man den Gästen ein gutes und sicheres Gefühl während des Aufenthaltes.

 

Quelle: Erfolgsfaktor Zimmer und Etage. Nungesser/Radinger. 2018. Matthaes Verlag Stuttgart. S. 72f.

 

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